Allgemeines zu Früh- und Fehlgeburten

 
Einleitung
Definitionen
Fehlgeburten
Frühgeburten
Rauchen
Genussmittel und Drogen
Wehen und Blasensprung
Infektionen
Vorgeschichte
Präeklampsie, HELLP
körperliche und psychische Überlastungen
Diabetes
Ernährung

Einleitung

Unsere gemeinnützige Einrichtung leistet seit Jahren einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Schwangeren-Vorsorge, insbesondere bei der Vermeidung von Frühgeburten und Spätaborten. Wir haben u. a. die Selbstvorsorge-Aktion für Schwangere entwickelt. Da wir als überregionales Beratungszentrum auch immer wieder Anfragen zu frühen Aborten erhalten, haben wir hier einige Informationen über die Unterschiede zwischen frühen Aborten, späten Aborten sowie Frühgeburten und deren Ursachen zusammengestellt.

 
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Definitionen

Je nach Schwangerschaftsalter und Geburtsgewicht verwendet man unterschiedliche medizinische Fachbegriffe (s. Tabelle 1). Dabei wird zum einen je nach Schwangerschaftsalter bzw. Geburtsgewicht unterteilt (z. B. die Einteilung in Früh- oder Reifgeborenes) und zum anderen je nachdem, ob das Kind lebend oder tot geboren wurde.

Tabelle 1: Definition von Fehlgeburt, Frühgeburt usw.

  Bezeichnung Definition

1

Fehlgeburt

= Abort (Embryo bzw. Kind ohne Lebenszeichen mit einem Geburtsgewicht von weniger als 500 g). Der Begriff „Abort“ kann noch weiter in Früh- oder Spätabort unterteilt werden.

1a

Frühabort

Weniger als 12+0 SSW */**

1b

Spätabort

12+0 SSW* oder später und weniger als 500 g Geburtsgewicht

2

Totgeborenes

Kind ohne Lebenszeichen und Geburtsgewicht von 500 g oder mehr

3

Frühgeborenes

Kind mit Lebenszeichen und weniger als 37+0 SSW* oder Totgeborenes mit 500 g Geburtsgewicht oder mehr

4

Reifgeborenes

37+0 SSW* oder älter, unabhängig von Gewicht oder Zustand (d.h. das Kind kann lebend oder auch tot geboren worden sein)

Legende:
* Die Schwangerschaftswochen (SSW) werden immer ab dem 1. Tag der letzten Regel gezählt (auf lateinisch p.m. = post menstruationem):
z. B. 17+3 SSW = 17 Wochen und 3 Tage nach dem Beginn der letzten Regel.
** In der Literatur wird teilweise die Grenze erst bei 16+0 SSW gezogen, wir empfehlen aus klinischen Gesichtspunkten heraus die frühere Grenze bei 12+0 SSW.

Die in Tabelle 1 gemachte zeitliche Unterscheidung ist wichtig, da die Ursachen für Fehl- oder Frühgeburten in den ersten Schwangerschaftswochen teilweise ganz andere als im späteren Schwangerschaftsverlauf sind.

 
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Ursachen für Fehlgeburten

Bei den Fehlgeburten (Aborten) muss man unterscheiden zwischen „Frühen Fehlgeburten“ bzw. „Frühaborten“ in den ersten 12+0 SSW und „Späten Fehlgeburten“ bzw. „Spätaborten“ (s. Tabelle 1).

Eine Fehlgeburt in den ersten Schwangerschaftswochen ist relativ häufig. Ungefähr 11–15 % aller festgestellten Schwangerschaften enden mit einem Abort. Früher – bevor es die modernen Methoden der Schwangerschaftsdiagnostik gab – wussten viele Frauen gar nicht, dass sie überhaupt schwanger gewesen waren: die Periode ist dann vielleicht nur „ein wenig zu spät“ gekommen oder „die Blutung stärker als sonst“ gewesen. Noch häufiger stirbt die befruchtete Eizelle auch schon vor dem Termin der erwarteten nächsten Regel ab. Das geschieht in insgesamt etwa der Hälfte aller Frühschwangerschaften. Ursache hierfür ist meist, dass der Embryo selbst nicht lebensfähig gewesen wäre. Der frühe Abort stellt daher sozusagen einen „Schutzmechanismus“ der Natur dar.

Nur bei wenigen Frauen kommt es zu einer wiederholten Fehlgeburt. Eine weitergehende Diagnostik ist deshalb nach der ersten Fehlgeburt meist nicht nötig. Bereits nach einem Abort, insbesondere wenn es sich um einen Spätabort handelte, sollten allerdings einige „Basis-Untersuchungen“ durchgeführt werden. Insbesondere sollte möglichst noch am Tag des Abortes nach Anhaltspunkten für eine Infektion gefahndet werden (vaginaler Abstrich, Entzündungsparameter im Blut, Urinuntersuchung). Vor einer erneuten Schwangerschaft empfiehlt sich außerdem eine vaginale Ultraschalluntersuchung, die heutzutage in fast allen frauenärztlichen Praxen durchgeführt werden kann. Tabelle 2 stellt die Hauptunterschiede zwischen sporadischen (nur gelegentlich auftretenden) Aborten und sich wiederholenden Aborten dar.

Tabelle 2: Vergleich von sporadischen und wiederholten Aborten:

Kriterien Sporadischer Abort Wiederholter Abort

Anzahl

2 oder weniger

3 oder mehr

Schwangerschaftsalter

Meist 1. Schwangerschafts-
drittel

1. und 2. Schwangerschafts-
drittel

Auffälliger kindlicher Chromosomensatz

möglich

möglich

Ursachen auf Seiten der Eltern

möglich

möglich

 

Wiederholte Aborte

Bei 1–2 % der Frauen kommt es zu wiederholten Aborten; dann ist eine genauere Ursachenfahndung notwendig. Konventionell wird der Begriff „wiederholte Aborte“ bzw. „habituelle Aborte“ als „mindestens zum dritten Mal auftretende spontane Fehlgeburt“ definiert. Eine genauere Ursachenabklärung sollte nach unserer Empfehlung aber schon nach zwei Aborten erfolgen.

Mögliche Ursachen für wiederholte Aborte:

  • Auffälligkeiten der Gebärmutter, z. B. Missbildungen oder Verwachsungen, größere oder zahlreiche Myome (gutartige Tumoren der Gebärmutter)
  • Infektiöse Ursachen
  • Hormonelle Ursachen
  • Stoffwechselerkrankungen
  • Genetische Ursachen
  • Immunologische Ursachen
  • Missbrauch von Genussmitteln (z. B. Alkohol, Tabak, Kaffee) oder Drogen
  • Schadstoffe (selten)
  • Psychosoziale Ursachen
  • Störungen der Blutgerinnung
  • Nicht gut eingestellter schwerer Diabetes
  • andere Risikofaktoren, die sich aus der Vorgeschichte ergeben
  • Häufig lässt sich auch keine Ursache feststellen

Diagnostik

Ein ausführliche Darstellung der Diagnostik bei wiederholten Aborten würden den Rahmen dieses Artikels sprengen, hier nur einige Hinweise:

  • Erstellung einer ausführlichen geburtshilflich-gynäkologischen Anamnese, auch in Bezug auf genetische Auffälligkeiten in der Familie, sonstige Erkrankungen sowie Genussmittelmissbrauch und Gefährdung durch Schadstoffe (z. B. am Arbeitsplatz)
  • Untersuchung auf Infektionen von Scheide und Muttermund (Bakterielle Vaginose, Chlamydien, Mykoplasmen)
  • Ultraschall, insbesondere vaginale Sonographie, Hysteroskopie (Gebärmutterspiegelung)
  • Karyotypisierung (Chromosomenanalyse) beider Partner
  • Hormonanalyse (TSH, LH, Prolaktin, Androgene, Progesteron)
  • Untersuchung auf Störungen der Blutgerinnung
 
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Ursachen für Frühgeburten (und Spätaborte)

Bei den Ursachen für Frühgeburten ist zu unterscheiden zwischen:

  1. Spontane Frühgeburt durch vorzeitige Wehen und/oder Blasensprung
  2. Medizinisch notwendige Frühgeburt bei Gefahr für Mutter oder Kind

Manchmal gibt es dabei auch Überschneidungen, z. B. können Infektionen sowohl zu vorzeitigen Wehen und einem vorzeitigen Blasensprung als auch zu einer Gefährdung von Mutter und Kind führen.

Tabelle 3: Häufige Ursachen und Risikofaktoren für Frühgeburten

Erkrankungen bzw. Kriterien seitens der Mutter

  • Früh- und Fehlgeburten in der Vorgeschichte
  • Infektionen (am häufigsten aufsteigende vaginale Infektionen sowie Harnwegsinfektionen)
  • Körperliche und psychische Überforderung, psychosomatische Störungen, ungünstige soziale und wirtschaftliche Bedingungen
  • Schwere Erkrankung der Mutter, wenn ein Fortbestand der Schwangerschaft das Leben der Mutter gefährden würde, z. B. Präeklampsie, HELLP-Syndrom
  • Rauchen, Drogen- und Genussmittelmissbrauch
  • Hormonelle Störungen
  • Zustand nach Kinderwunschbehandlung

Faktoren im Bereich der Gebärmutter

  • Anatomische Beeinträchtigung des Gebärmutterhalses (Zervix), z. B. nach Konisation
  • Anatomische Beeinträchtigung der Gebärmutter (z. B. größere oder zahlreiche Myome)
  • Uterine Blutungen (z. B. bei Plazenta praevia oder bei vorzeitiger Lösung)
  • Zu viel Fruchtwasser (Polyhydramnion)
  • Zustand nach wiederholten Ausschabungen
  • Asherman-Syndrom

Faktoren seitens des Kindes

  • Schwerwiegende Mangelversorgung des Kindes (wenn die Funktion der Plazenta unzureichend geworden ist, und das Kind außerhalb des Mutterleibes besser versorgt werden kann)
  • Kindliche Fehlbildung oder schwerwiegende Erkrankung des Kindes
  • Fetaler „Stress“ (z. B. unzureichende Sauerstoffversorgung des Kindes)
  • Mehrlingsschwangerschaft

 

Vorzeitige Wehen und vorzeitiger Blasensprung

Sofern die Geburt nicht eingeleitet wurde, gehen der Frühgeburt zwar in der Regel vorzeitige Wehen und/oder ein Blasensprung sowie Veränderungen am Muttermund voraus, dabei können aber durchaus verschiedene Faktoren eine Rolle spielen (s. auch Abb. 1).

Mechanismen, die zu einer Frühgeburt führen können

Abb. 1: Bedingungen und Mechanismen, die zu einer Frühgeburt führen können

Bitte klicken Sie auf das Miniaturbild.

Bei vielen der in Tabelle 3 genannten Ursachen ist es nicht oder nur bedingt möglich, vorbeugend etwas zu tun. Bei einigen anderen bestehen aber gute Möglichkeiten der Vorbeugung. Die Wesentlichen sind im Folgenden aufgeführt.

Eine wichtige vorbeugende Maßnahme sind die regelmäßigen Schwangerenvorsorge-Untersuchungen durch die Ärztin / den Arzt bzw. die Hebamme. So können viele Auffälligkeiten rechtzeitig erkannt werden, und bei Bedarf kann eine Therapie eingeleitet werden.

 
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Rauchen

Rauchen erhöht u. a. das Risiko für eine Frühgeburt, das Risiko dafür, dass das Kind vor oder kurz nach der Geburt verstirbt (Perinatale Mortalität), sowie für einige kindliche Fehlbildungen. Es ist die Hauptursache für eine Mangelversorgung des ungeborenen Kindes (Dystrophie, oder intrauterine Wachstumsstörung, umgangssprachlich auch „Mangelernährung“ genannt): Durch Rauchen werden alle Blutgefäße – auch die der Plazenta (Mutterkuchen) – nachweisbar verengt, so dass weniger Blut zum Kind gelangt. Beim Rauchen werden die Blutgefäße nicht nur vorübergehend verengt, sondern sie können z. B. in der Plazenta mit der Zeit dauerhaft geschädigt werden, so ähnlich wie bei der sog. „Arterienverkalkung“. Das kann dazu führen, dass das Kind nicht mehr ausreichend mit Blut und damit mit Sauerstoff und mit Nährstoffen versorgt werden kann (man spricht von einer Plazentainsuffizienz). Die Kinder kommen dann mit einem zu geringen Gewicht auf die Welt, bei ausgeprägter Plazentainsuffizienz muss die Geburt sogar vorzeitig eingeleitet werden.

Wenn die Mutter während der Schwangerschaft geraucht hat, bestehen aber auch nach der Geburt noch erhöhte Risiken für das Kind: Beispielsweise tritt der plötzliche Kindstod (SIDS) häufiger auf, auch das Risiko für ein hyperkinetisches Syndrom (HKS) ist erhöht.

Zum Schutze ihres Kindes sollte daher jede werdende Mutter, die bislang geraucht hat, unbedingt versuchen, mit dem Rauchen aufzuhören. Jede einzelne Zigarette weniger zählt! Auch Passivrauchen sollte nach Möglichkeit vermieden werden.

Inzwischen gibt es viele Maßnahmen, die die schwangere Raucherin (und auch ihren Partner!) beim Aufhören unterstützen können, z. B. spezielle Rauchfrei-Trainings. Informationen hierzu stellen u. a. viele Krankenkassen sowie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bereit.

Informationsbroschüre „Rauchfrei in der Schwangerschaft“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

 
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Genussmittel und Drogen

Alkohol führt nicht zu Frühgeburten, sondern vielmehr zu Schädigungen des Kindes (vor allem zu Minderwuchs, Fehlbildungen sowie geistigen Beeinträchtigungen). Eine bestimmte Alkoholmenge oder ein Zeitabschnitt während der Schwangerschaft, in dem Alkoholkonsum für das ungeborene Kind sicher unschädlich ist, ist nicht bekannt. Daher lautet die einhellige Empfehlung aller Fachleute, während der gesamten Schwangerschaft völlig auf Alkohol zu verzichten.

Auch illegale Drogen (insbesondere Kokain und Ecstasy) können zu Frühgeburten führen und sollten auch deshalb gemieden werden. Einige Drogen können auch zu Fehlbildungen des Kindes führen. Bei Heroin besteht zusätzlich die Gefahr von Infektionen (durch unsaubere Spritzen). u. a. deshalb können heroinabhängige Mütter in der Regel den Ersatzstoff Methadon erhalten.
Bezüglich Cannabis (Haschisch, Marihuana) gibt es Hinweise darauf, dass die spätere kognitive Entwicklung der Kinder (also die Entwicklung von Intelligenz, Gedächtnis und anderen Hirnleistungen) durch den Konsum der Mutter beeinträchtigt wird. Es sollte deshalb – ebenso wie alle anderen Drogen – in der Schwangerschaft gemieden werden.

Einige Studien haben ergeben, dass übermäßiger Kaffee- oder Lakritzenkonsum das Frühgeburtsrisiko erhöht, Kaffee und Lakritze sollten daher nur in Maßen zu sich genommen werden.

 
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Vorzeitiger Blasensprung und vorzeitige Wehen

Für einen vorzeitigen Blasensprung und für vorzeitige Wehen gibt es verschiedene Gründe (s. o., Abb. 1 und Tabelle 3, aber eine der häufigsten Ursachen, die sich zudem besonders gut vermeiden lassen, stellen die sog. aufsteigenden Infektionen der Scheide dar.

 
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Infektionen

Ein großer Anteil der Frühgeburten wird durch aus der Scheide aufsteigende Infektionen verursacht. Diese Infektionen können sich bis in die Gebärmutter ausbreiten und zu Veränderungen in der Muttermundregion, zu vorzeitigen Wehen, zu einem vorzeitigen Blasensprung und schließlich zur Frühgeburt, eventuell auch zu Infektionen des ungeborenen Kindes sowie der Mutter, führen. Infektionen verursachen häufig auch späte Fehlgeburten (ab 12+0 Schwangerschaftswochen).

Daher sollte bei den Schwangerenvorsorge-Untersuchungen regelmäßig auf Anzeichen von Störungen der Scheidenflora oder von Infektionen geachtet werden. (Bei einer Schwangeren mit ungestörtem Scheidenmilieu besteht ein mikrobielles Gleichgewicht zwischen in großer Menge vorhandenen Milchsäurebakterien und in geringerer Zahl vorhandenen anderen Keimen, wie diversen Bakterien, Viren und Pilzen.) Weit erfolgreicher ist es, wenn jede Schwangere selbst zu Hause zusätzlich einige Beobachtungen und Untersuchungen vornimmt, um Hinweise auf eine möglicherweise drohende Früh- oder späte Fehlgeburt rechtzeitig zu erhalten. (Lesen sie mehr darüber bei „Selbstvorsorge-Aktion für Schwangere“.)

Harnwegsinfektionen treten in der Schwangerschaft relativ häufig auf und machen sich meist durch deutliche Beschwerden, insbesondere Brennen beim Wasserlassen und Harndrang bemerkbar. Bei Beschwerden, die auf einen Harnwegsinfekt hindeuten, empfiehlt es sich, unverzüglich eine Untersuchung durchführen zu lassen. Aber auch Infektionen ohne Beschwerden (sog. „asymptomatische“ Infektionen) erhöhen bereits das Risiko für eine Frühgeburt. Deshalb wird im Rahmen der Schwangerenvorsorge-Untersuchungen regelmäßig auch der Urin untersucht.

Andere Infektionen führen zwar nicht so häufig, aber dennoch manchmal zu Frühgeburten. Möglich ist eine Infektion von Eihäuten, Mutterkuchen und/oder Fruchtwasser und letztendlich auch des Kindes. Meist handelt es sich dabei ebenfalls um sog. aufsteigende Infektionen (s.o.). Manchmal kann es aber auch z. B. durch eine Fruchtwasserentnahme (Amniozentese) zu einer Infektion kommen. Möglich ist auch eine direkte Infektion auf dem Blutwege durch die Plazenta. Durch die Entzündung kommt es zu einer Abwehrreaktion des Körpers (sowohl bei der Mutter als auch beim Kind), wobei verschiedene Stoffe freigesetzt werden (u. a. Prostaglandine), die Wehen auslösen können. Einige Infektionskrankheiten der Mutter, z. B. Röteln, Masern und Toxoplasmose, können von ihr auf das Kind übertragen werden. Je nach Schwangerschaftsalter können solche Infektionen zu einer Schädigung des Kindes (insbesondere Röteln) oder auch zu einer Fehl- oder Frühgeburt (z. B. Masern) führen. Bei Virusinfektionen wie Masern oder Röteln ist eine Impfung vor der Schwangerschaft (sofern die Erkrankung nicht schon als Kind durchgemacht wurde) die beste Prävention.
Toxoplasmose kann zu Aborten oder einer Schädigung des Kindes führen. Wenn die Mutter noch keine Toxoplasmose-Infektion durchgemacht und somit auch keinen Antikörperschutz entwickelt hat, sollte sie rohes Fleisch (z. B. Mett, Tatar) meiden, vorsichtig im Umgang mit Katzen sein (Katzen können Toxoplasmose übertragen) und sich z. B. nach der Gartenarbeit gründlich die Hände waschen. Genauere Informationen zu Toxoplasmose und Schwangerschaft finden Sie z. B. hier.

Aber auch andere fieberhafte Erkrankungen oder Durchfall können manchmal eine Frühgeburt auslösen. Fieber kann u. a. durch Prostaglandin-Ausschüttung zu Wehen führen. Bei Durchfall können mit den stärkeren Bewegungen des Darmes (Peristaltik) auch Wehen einhergehen. Deshalb sollten Schwangere auch bei leichteren Erkrankungen (z. B. grippaler Infekt) Kontakt mit ihrer Ärztin / ihrem Arzt aufnehmen und bei Bedarf ein in der Schwangerschaft unbedenkliches fiebersenkendes Mittel einnehmen.

 
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Früh- und Fehlgeburten in der Vorgeschichte

Frauen, die bereits eine oder mehrere späte Fehlgeburten (nach 12+0 SSW) oder Frühgeburten hatten, haben in der nächsten Schwangerschaft ein erhöhtes Risiko, wieder eine Fehl- oder Frühgeburt zu erleiden. Das Risiko steigt mit der Anzahl der bereits missglückten Schwangerschaften. Bei wiederholten Fehlgeburten vor 12+0 SSW lesen Sie bitte auf dieser Seite „Ursachen für Fehlgeburten“.

Im Zeitraum zwischen 12+0 und 32+0 SSW stellen aufsteigende genitale Infektionen die Hauptursache für Fehl- bzw. Frühgeburten dar und führen beispielsweise zu vorzeitigen Wehen und/oder zu einem vorzeitigen Blasensprung.

Wenn man alle Schwangerschaften betrachtet, dann sind aufsteigende genitale Infektionen erfreulicherweise nicht so häufig. Bei der Mehrzahl der Frauen liegt ein ungestörtes Scheidenmilieu vor, wodurch zumeist ein Aufsteigen von Infektionen verhindert wird. Bei manchen Frauen kommt es allerdings zu Störungen des Scheidenmilieus; und bei vielen dieser Frauen genügt es, wenn diese Störungen frühzeitig erkannt und behandelt werden. Dies ist die Zielsetzung unserer Selbstvorsorge-Aktion für Schwangere.

Aber besonders bei Frauen mit sich wiederholenden späten Fehlgeburten oder sehr frühen Frühgeburten scheint auch das nicht auszureichen. In solchen Fällen empfehlen wir, vorbeugend den Frühen Totalen Muttermund-Verschluss (FTMV) durchzuführen. Er ist indiziert bei Frauen, die bereits 1 oder mehr Fehl- oder Frühgeburten zwischen 12+0 und 28+0 SSW erlitten haben und bei denen eine Infektion als Ursache festgestellt wurde, oder bei denen sich keine andere spezifische Ursache feststellen ließ. Genaueres lesen Sie bitte in unseren Informationen zum Frühen Totalen Muttermund-Verschluss.

 
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Präeklampsie und HELLP-Syndrom

Präeklampsie (früher auch „Schwangerschaftsvergiftung“ genannt) und HELLP-Syndrom sind häufige Gründe dafür, dass eine Schwangerschaft vorzeitig beendet werden muss.

Bei der Präeklampsie kommt es zu Flüssigkeitseinlagerungen im Gewebe (Ödeme), Eiweiß im Urin und Bluthochdruck. In schweren Fällen kann sich daraus eine Eklampsie entwickeln, wobei es zu Krampfanfällen kommt, die sowohl für die Mutter wie auch für das Kind lebensbedrohlich sein können. Erste Symptome (zusätzlich zu den Präeklampsie-Symptomen) hierfür können sein: starke Kopfschmerzen, Flimmern vor den Augen, allgemeines Unwohlsein.

Ein HELLP-Syndrom kann sich auf dem Boden einer Präeklampsie, aber manchmal auch ohne jegliche Vorwarnung entwickeln. Symptome sind meist heftige Schmerzen in Oberbauch und Rücken, die Diagnose wird dann durch Blutuntersuchungen gestellt: (H = Hämolyse, also Zerfall der roten Blutkörperchen, EL = erhöhte Leberlaborwerte, LP = low platelet count (engl.: geringe Anzahl an Blutplättchen).

Die genauen Ursachen sind immer noch nicht bekannt, es gibt aber Hinweise auf eine Mangeldurchblutung der Plazenta (des Mutterkuchens) und auf immunologische Faktoren.

Immerhin sind seit längerem einige Risikofaktoren bekannt, wie z. B.:

  • Schon vor der Schwangerschaft bestehender Bluthochdruck
  • Bluthochdruck oder Präeklampsie/HELLP-Syndrom in der vorangegangenen Schwangerschaft
  • stärkeres Übergewicht (Body-Mass-Index > 30 kg/m²)
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
  • Nierenerkrankungen
  • Alter der Mutter > 40 Jahre
  • familiäre Disposition.

Früher wurden zur „Entwässerung“ salzarme Kost und sog. Obst-Reis-Tage verordnet. Heutzutage wird davon abgeraten. Eiweißreiche Kost scheint dagegen einen günstigen Effekt zu haben.

Die wichtigste vorbeugende Maßnahme ist auch hier die regelmäßige Schwangerenvorsorgeuntersuchung, bei der der Blutdruck gemessen und der Urin untersucht wird. So kann beim Auftreten von Risikofaktoren und Auffälligkeiten schnell reagiert werden.

 
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Physische und psychische Überlastungen

Eine Schwangerschaft ist ein natürliches Ereignis. Der wachsende kleine Mensch verlangt allerdings Körper und Seele der Mutter viel ab. Körperlich stark anstrengende Arbeiten und auch seelischer Stress sollten daher vermieden werden.

Zu intensive psychische und körperliche Belastungen können das Risiko einer Frühgeburt erhöhen; wahrscheinlich über den „Umweg“ einer Schwächung des Immunsystems, was dann wiederum die Anfälligkeit für vaginale oder andere Infektionen erhöht. Aber auch bei Stress vermehrt ausgeschüttete Hormone können Frühgeburten fördern oder gar auslösen.

Nach in unserem Institut durchgeführten Untersuchungen liegen konkrete Hinweise dafür vor, dass bei Frauen mit Frühgeburtssymptomatik, von denen 65 % belastende Stresssituationen angegeben hatten, Beeinträchtigungen des Immunstatus bestehen und dadurch möglicherweise aszendierende Infektionen begünstigt werden.

Die genauen Zusammenhänge zwischen Stress, beeinträchtigter Immunität, aszendierenden Infektionen und Frühgeburtlichkeit sollten noch wesentlich intensiver erforscht werden. Uns erscheint folgendes Vorgehen für eine breitflächige Prävention von Frühgeburten am aussichtsreichsten:

  • für alle Schwangeren: gezielte Aufklärung und sehr früh einsetzende präventiv-medizinische Maßnahmen, wie sie in unserem Frühgeburten-Vermeidungsprogramm enthalten sind, insbesondere die Teilnahme an der Selbstvorsorge-Aktion für Schwangere sowie
  • bei entsprechender Indikation: intensivierte Betreuung durch Arzt bzw. Hebamme und ggf. psychologische bzw. psychosoziale Unterstützung.

Im Folgenden finden sich einige Hinweise, wie die Schwangere sich selbst vor übermäßigen Belastungen schützen kann:

Bei berufstätigen Frauen ist durch die Mutterschaftsrichtlinien geregelt, welche Arbeiten ihr zuzumuten sind. Auch muss der Arbeitgeber z. B. eine Liege bereitstellen, damit sich die werdende Mutter bei Bedarf darauf ausruhen kann. Genauere Auskünfte kann eine Ärztin / ein Arzt oder auch die jeweilige Krankenkasse geben. Auch auf der Internetseite des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finden Sie nähere Informationen zum Mutterschutzgesetz.

Auch privat sollten körperlich stark anstrengende Arbeiten vermieden werden (z. B. Tapezieren, Umzugskisten tragen, usw.). Häufig ist aber kurz vor Ankunft des neuen Erdenbürgers noch viel zu tun: das Kinderzimmer einrichten, evtl. sogar Umzug in eine neue Wohnung. Als kleine Faustregel könnte man sagen: Die werdende Mutter darf die Umzugskisten packen – aber HEBEN sollte die Kisten jemand anderes! Es gibt jedoch keinen Grund für eine übermäßige Schonung, solange sich die Schwangere wohl fühlt. Anders ist es dagegen, wenn ihr Arzt / ihre Ärztin Ruhe und körperliche Schonung verordnet hat. Dann sollte tatsächlich „geruht“ werden. Sofern niemand anderes da ist, der Familie und Haushalt versorgen kann, kommen u. U. auch Maßnahmen wie z. B. Inanspruchnahme einer Haushaltshilfe in Frage (Auskünfte gibt die zuständige Krankenkasse, wo auch ein Antrag auf Kostenübernahme gestellt werden muss).

Maßvolle körperliche Betätigung, also vor allem Spazierengehen, Schwimmen, Gymnastik und leichtes Ausdauertraining (s. Tabelle 4) sind günstig für Schwangerschaftsverlauf und die Geburt – aber auch ein sehr gutes Mittel zum Stressabbau nach einem „nervigen“ Tag. Sport mit Unfallgefahr sowie körperlich anstrengender Sport sollte allerdings vermieden werden (s. Tabelle 4). Strengen Sie sich nur so stark an, dass Sie sich nebenbei noch mit jemandem unterhalten könn(t)en. Motto: „Laufen ohne zu schnaufen.“ Insbesondere Ungeübte sollten vorsichtig sein, wenn sie in der Schwangerschaft eine neue Sportart beginnen wollen. Im Zweifel empfiehlt sich eine Rücksprache mit Ihrer/m Ärztin/Arzt.

Seelische Belastungen werden in vielen Fällen nicht so einfach zu vermeiden sein. Vielleicht war das Kind nicht geplant, vielleicht gibt es Probleme in der Partnerschaft oder finanzielle Schwierigkeiten. Hilfreich ist oft schon, wenn die werdende Mutter nicht das Gefühl hat, damit alleine zu sein. Daher unser Rat:

Lassen Sie sich helfen, durch Familienangehörige, Freunde, in einer Beratungs-stelle und natürlich auch durch Ihre Ärztin / Ihren Arzt oder Ihre Hebamme. Wenn Ihnen „alles zu viel wird“ kann sie/er Sie auch für eine Zeit lang arbeitsunfähig schreiben. Sorgen Sie für sich! Gerade wenn Sie schon Kinder haben ist es schwierig, auch einmal „Zeit für sich“ zum Erholen und Entspannen zu finden. Vielleicht können ein Babysitter, Verwandte oder Freunde Ihnen die Kinder für einige Stunden abnehmen.

Wenn ein Paar bereits eine Fehl- oder Frühgeburt erlitten hat, ist die nächste Schwangerschaft häufig mit Angst oder zumindest Sorgen verbunden. Für viele Paare ist es daher hilfreich, wenn sie sich während der Schwangerschaft (neben den „rein medizinischen“ Maßnahmen) auch psychologisch begleiten lassen. Hilfreich kann auch ein Austausch mit anderen betroffenen Eltern sein. In unserer Linkliste finden Sie einige Adressen von Selbsthilfegruppen.

Tabelle 4: Empfehlenswerte und weniger empfehlenswerte Sportarten in der Schwangerschaft (nach Friese, Dudenhausen u. a. (2003): Babycare. Für weiterführende Informationen s. z. B. Deutsche Sporthochschule Köln)

Empfehlenswerte Sportarten

  • Schwimmen (Da dabei kein Wasser in die Scheide gelangt, ist die Angst vor aus dem Wasser in die Scheide eindringenden Infektionserregern unbegründet. Schwimmen ist ein idealer Sport für Schwangere.)
  • Wandern, längere Spaziergänge (aber bei Bergwanderungen extreme Höhenunterschiede vermeiden)
  • Radfahren (Holperstrecken vermeiden)
  • Walking
  • Leichte Gymnastik, Atemgymnastik
  • Muskeltraining (leicht), Stretching
  • Entspannungsübungen
  • Tai-Chi, Chi-gong, Yoga (Hier ist Rücksprache mit dem Lehrer notwendig, bestimmte Übungen dürfen evtl. nicht durchgeführt werden.)
  • Skilanglauf
  • Tanzen (solange Sie nicht zu sehr „aus der Puste kommen“)

Weniger geeignete Sportarten

  • Joggen (stellt eine Belastung für Rücken und Gelenke dar. Auf jeden Fall Spezialschuhe anziehen, um Stöße zu dämpfen.)
  • Anstrengendes Laufen (nur geeignet, sofern ausreichende Kondition besteht)
  • Schnorcheln
  • Sauna (nur kurzzeitig, nicht in den ersten Wochen)
  • Aerobic (möglichst wenig Springen und Drehbewegungen, lieber spezielle Aerobic-Kurse für Schwangere)
  • Rudern
  • Bodenturnen (Übungen mit hohen Sprüngen und Überdehnungsgefahr vermeiden)
  • Segeln
  • Tischtennis
  • Inline-Skating (Ungeübte können leicht stürzen)

Nicht zu empfehlende Sportarten

Ganz allgemein: Sport mit harten Stößen, schnellen Beschleunigungen oder mit Sturz- bzw. Verletzungsgefahr

  • Alpinski, Surfen, Drachenfliegen (alle wegen Sturzgefahr)
  • Squash (für Ungeübte; aber auch bei Geübten besteht Sturzgefahr)
  • Tennis (für Ungeübte; aber auch bei Geübten besteht Sturzgefahr)
  • Sport in großer Höhe (2000 Meter und höher ist wegen des geringeren Sauerstoffgehaltes der Luft nicht zu empfehlen!)
  • Tauchen (strengstens verboten)
  • Reiten
  • Handball, Fußball und andere Mannschafts-Ballsportarten (Verletzungsgefahr)
  • Kampfsport
  • Kraftsport, Bodybuilding
  • Leichtathletik
  • Geräteturnen
  • Gewichtheben
  • Bungee-Springen, Fallschirmspringen etc.
 
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Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)

Ein schlecht behandelter Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) kann zu Aborten, Frühgeburten oder einer Schädigung des Kindes sowie Komplikationen bei Mutter und Kind führen. Frauen mit Diabetes mellitus müssen deshalb vor und während der Schwangerschaft auf eine besonders gute Einstellung ihres Blutzuckers achten und sollten von einem darauf spezialisierten Arzt behandelt werden, der auch Erfahrung mit Diabetes und Schwangerschaft hat.

Bei einem gut eingestellten Diabetes ist heutzutage das Risiko einer Früh- oder Fehlgeburt kaum mehr erhöht. Bei einigen Frauen entwickelt sich erst unter der Belastung durch die Schwangerschaft ein sog. Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes). Er ist häufig symptomlos, kann aber unerkannt z. B. zu Frühgeburten oder auch Komplikationen unter der Geburt führen. Deshalb wurde schon länger von vielen Frauenärzten für alle Schwangeren ein sog. Zuckerbelastungstest (oraler Glukose-Toleranz-Test, abgekürzt oGTT) empfohlen, er war aber bis 2012 nicht Bestandteil der Mutterschaftsrichtlinien. Seit 2012 wird bei allen Schwangeren ein vereinfachter Bluttest auf Gestationsdiabetes von den Krankenkassen bezahlt. Ist dieser Test auffällig, wird dann der „richtige“ Glukosetoleranztest gemacht.

Für genauere Informationen zu Diabetes und Schwangerschaft siehe unsere Linkliste.

 
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Ernährung

Eine gesunde, ausgewogene und vielseitige Ernährung schützt Mutter und Kind. Einige Krankenkassen geben Ratgeber zu dem Thema heraus, Empfehlungen finden Sie in vielen Büchern und Internetseiten, siehe z. B. unsere Linkliste. Hier nur einige allgemeine Hinweise:

Der Nährstoffbedarf ist in den ersten 3 Monaten nicht erhöht, danach ist er um ca. 300 kcal täglich erhöht. (300 kcal ist nicht sehr viel: Es entspricht z. B. nur ungefähr 300 g gesüßtem Fruchtjoghurt. Also nicht „für 2“ essen!)

Allerdings ist der Bedarf an vielen Vitaminen und Mineralstoffen deutlich erhöht. Meist nicht ausreichend ist insbesondere die Versorgung mit:

  • Folsäure (Ein Mangel kann zu Fehlgeburten oder Fehlbildungen am Rücken sowie einem Hydrozephalus, sog. „Wasserkopf“ führen.)
  • Jod
  • Eisen

Öfter ist auch die Versorgung mit Vitamin D, Vitamin A und Vitaminen der B-Gruppe (vor allem Vitamin B12), sowie mit einigen Mineralstoffen wie Magnesium, Kalzium und Zink nicht ausreichend. Idealerweise sollte der erhöhte Bedarf durch die Nahrung gedeckt werden, z. B. ist in magerem Fleisch, in Hülsenfrüchten und in dunklem Blattgemüse sowie in Petersilie viel Eisen enthalten. Wenn das nicht ausreichend ist, wird von Ärztin oder Arzt ein Eisenpräparat verordnet.

Zur ausreichenden Versorgung mit essentiellen Fettsäuren (insbesondere Omega-3-Fettsäuren) empfiehlt es sich, zweimal pro Woche Fisch zu essen (eine dieser Mahlzeiten sollte fetter Fisch, z. B. Lachs, sein). Alternativ hierzu können Sie auch Fischöl-Kapseln oder vegetarische Präparate aus Algen oder wildem Sesam einnehmen, die diese Fettsäuren enthalten.

Vitamine und Mineralstoffe sollten zusätzlich zur normalen Ernährung nur auf Verordnung oder zumindest nach Rücksprache mit Ärztin oder Arzt eingenommen werden. Denn eine Überdosierung einiger Vitamine bzw. Mineralstoffe kann zu einer Schädigung des Kindes führen. (Dies gilt auch für die Einnahme von Multivitaminpräparaten – sogar einige Multivitamin-Fruchtsäfte haben bedenklich hohe Werte.)

 
 
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